Nebenwirkungen

Neben den Symptomen, die eine Krebserkrankung oder eine Vorerkrankung mit sich bringen kann, können aber auch die Medikamente, die zur Behandlung der Krebserkrankung eingesetzt werden, Nebenwirkungen hervorrufen. Hier ist es wichtig, dass sie ihren Körper beobachten und bei Beschwerden oder Unsicherheiten ihren Arzt ansprechen.

Da eine systemische Therapie auf den ganzen Körper wirkt, können die eingesetzten Medikamente auch auf andere Körperzellen wirken, die sich schnell teilen.

Wenn die Schleimhautzellen im Darm betroffen sind, können Sie unter Durchfällen und verstärktem Stuhldrang leiden. Gelegentlich können Sie dabei auch Bauchschmerzen haben. Bei anderen tritt durch die Erkrankung Verstopfung ein.

Die Therapie kann auch Haarzellen betreffen. Ein vorübergehender Haarausfall gehört deshalb ebenfalls zu den möglichen Nebenwirkungen. Dabei können nicht nur die Kopfhaare ausfallen, sondern auch die gesamte Körperbehaarung, Augenbrauen und Wimpern. Sie können sich von Ihrem Arzt frühzeitig eine Perücke verordnen lassen, die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür oder zahlen zumindest einen Zuschuss. Sie können aber auch auf eine Mütze oder ein Tuch ausweichen. Wichtig ist, dass Sie sich mit Ihrer Lösung wohl fühlen. Ein kleiner Trost: Nach Abschluss der Behandlung wachsen die Haare im Regelfall wieder nach. Etwa drei Monate nach dem letzten Zyklus sind die Kopfhaare oft schon wieder so lang, dass die meisten Menschen ohne Perücke auskommen. Körperhaare wachsen langsamer, benötigen also etwas mehr Zeit, bis sie nachgewachsen sind.

blutbildende Zellen im Knochenmark können ebenfalls betroffen sein: Besonders empfindlich reagiert das blutbildende Knochenmark. Dadurch werden weniger weiße und rote Blutkörperchen sowie weniger Blutplättchen gebildet:

  • Die weißen Blutkörperchen sind für die Infektionsabwehr zuständig. Nimmt ihre Anzahl ab, sind Sie besonders anfällig für Infektionen.
  • Die roten Blutkörperchen, genauer der rote Blutfarbstoff darin, versorgt Ihre Orga-ne mit Sauerstoff. Nimmt die Zahl der roten Blutkörperchen ab, können Sie unter Blutarmut leiden, die als Müdigkeit oder Abgeschlagenheit wahrgenommen wird.
  • Die Blutplättchen sorgen für die Blutgerinnung und damit für die Blutstillung. Nimmt ihre Anzahl ab, können verstärkt Nasenbluten und kleine Hautblutungen auftreten, bei Frauen auch verstärkte Regelblutungen.

Man wird Ihnen daher während einer medikamentösen Therapie regelmäßig – mindestens zweimal wöchentlich – Blut abnehmen, um dessen Zusammensetzung zu kontrollieren.

Während die Chemotherapie und die zielgerichtete Krebstherapie das Wachstum und die Vermehrung von Tumorzellen auf direkte Weise beeinträchtigen, machen sich immunonkologische Medikamente die natürliche, körpereigene Immunantwort gegen Krebs zunutze, um den Krebs anzugreifen und zu vernichten.

Nebenwirkungen einer Immuntherapie können alle Organe oder Gewebe betreffen, am häufigsten

  • die Haut (Ausschlag und Juckreiz)
  • den Darm (Durchfall)
  • die Lunge
  • die Leber und
  • den Hormonhaushalt.

Die meisten dieser Nebenwirkungen sind leicht bis mäßig und reversibel (rückbildungsfähig), wenn sie frühzeitig erkannt und angemessen behandelt werden.

Die Nebenwirkungen einer Immuntherapie treten normalerweise innerhalb weniger Wochen oder Monate nach Behandlungsbeginn auf. Sie können aber auch jederzeit während der Behandlung auftreten, z. B. schon ein paar Tage nach der ersten Infusion oder manchmal erst 1 Jahr nach Ende der Behandlung.

Nebenwirkungen können körperlich und seelisch belasten. Die meisten der Nebenwirkungen sind in der Regel gut behandelbar, bzw. Können vorgebeugt werden. Es kann aber auch sein, dass Ihr behandelnder Arzt oder Ärztin die Dosierung anpassen muss, um die Nebenwirkungen zu lindern.