Resektion

Bei der Resektion handelt es sich um einen operativen Eingriff, bei dem der Tumor und ein Teil des umliegenden Lebergewebes entfernt werden. In der Fachsprache wird deshalb häufig der Begriff der Teilresektion verwandt. Wenn neben dem Tumor zusätzlich das umliegende Gewebe entfernt wird, kann verhindert werden, dass mögliche kleine und noch nicht sichtbare Tumore zurückbleiben. Leider gibt es trotz einer großzügigen Entfernung keine Garantie dafür, dass das HCC nach einer Zeit nicht erneut auftritt.

Eine Resektion kommt grundsätzlich in sehr frühen bis frühen Erkrankungsstadien als Therapieform in Frage. Besonders bei Betroffenen ohne Zirrhose stellt sie die Therapie der Wahl dar, wenn eine vollständige Entfernung des Tumors möglich ist.

Bei Betroffenen mit einer Leberzirrhose ist eine Resektion grundsätzlich möglich, wenn:

    • der Tumor noch nicht in andere Organe gestreut hat oder die Lymphgefäße betroffen sind
    • es sich um einen einzelnen Tumor in einer operablen Lage handelt
    • kein ausgeprägter Pfortaderhochdruck besteht
    • vor dem Eingriff eine gute Leberfunktion vorliegt
    • nicht zu viel Lebergewebe entfernt werden muss und somit eine ausreichende Funktionsfähigkeit der Leber erhalten bleibt
    • Wenn der allgemeine Gesundheitszustand einen operativen Eingriff zulässt

Diese Kriterien dienen dem Behandlungsteam als ersten Einordnung zu möglichen in Frage kommende Therapien. Durch das Zusammentreffen des Tumorboards kann die Therapieempfehlung der Resektion ausgeweitet und auch für Patientinnen und Patienten ausgesprochen werden, auf die diese Kriterien nicht umfänglich zutreffen. Grundsätzlich gibt es bei jedem Therapieverfahren weitere absolute und relative Ausschlusskriterien, die immer im Einzelfall mit dem Behandlungsteam besprochen werden müssen.

Komplikationen und Nebenwirkungen

Trotz sorgfältiger Vorbereitung birgt jede Operation ein gewisses Risiko. Die Leber ist ein stark durchblutetes Organ. Während der Operation kann es deshalb zu einem größeren Blutverlust kommen und die Gabe von Bluttransfusionen notwendig machen. Der operative Eingriff dauert meistens länger als vier Stunden. Sehr selten kann es während der Operation auch zu Komplikationen in Form von Nieren-, Leber- oder Herzversagen kommen. Nach der Operation können Entzündungen im Bauchraum oder in der Bauchhöhle auftreten. Weitere mögliche Komplikationen sind u. a. Wundheilungsstörungen.

Mittlerweile setzen sich auch bei der Resektion vermehrt die Möglichkeiten schonender Operationsverfahren durch. Die sogenannte laparaskopischen Resektion ist minimal-invasiven Verfahren, welches ohne große Bauchschnitte auskommt und somit deutlich schonender ist.

Je erfahrener die Chirurgin oder der Chirurg und das Operationsteam sind, desto seltener treten Komplikationen auf.

Medizinische Nachsorge

Nach einer erfolgreichen Resektion sollte die Nachsorge bei Betroffenen ohne Zirrhose über einen Zeitraum von 5 Jahren erfolgen. Im ersten Jahr nach Resektion erfolgt die Nachsorgeuntersuchung alle drei Monate, im zweiten Jahr alle 6 Monate und danach jährlich. Liegt eine Zirrhose vor, dann sollten die Untersuchungsintervalle enger beieinander liegen.